Koblenzer Wochen der Demokratie 2025
Koblenzer Wochen der Demokratie im November 2025 –
"Unsichtbares sichtbar machen!"
Demokratie ist das, was WIR aus ihr machen!
Zahlreiche demokratische Institutionen, Vereine, Verbände und sonstige Zusammenschlüsse beteiligen sich auch in diesem Jahr wieder aktiv an der Gestaltung der Demokratie vor Ort. Freuen Sie sich auf eine abwechslungsreiche Veranstaltungsreihe mit interessanten Workshops, Lesungen, Vorträgen, Theaterstücken oder Diskussionen!


Grußwort des Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz und Schirmherrn der Koblenzer Wochen der Demokratie 2025, Alexander Schweitzer:
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Koblenzer Wochen der Demokratie sind jedes Jahr ein Höhepunkt. Bereits aus dem Programm sprechen die Vielfalt und die Kraft lebendiger Demokratie, denn: Die Koblenzer Wochen sind von der Zivilgesellschaft getragen und offen für alle.
Mit den diesjährigen Koblenzer Wochen der Demokratie öffnen engagierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, Verbänden, Initiativen und Institutionen unseren Blick. Zahlreiche Vorträge, Lesungen, Gesprächsrunden, Diskussionen und Workshops richten vier Wochen lang einen ganz besonderen Fokus auf Themen, die (zu) oft im Verborgenen bleiben. Akteurinnen und Akteure aus der Zivilgesellschaft, aus den Bereichen Kultur, Bildung und der städtischen Verwaltung haben es sich zum Ziel gesetzt, gesellschaftliche Ungleichheiten und strukturelle Diskriminierung ins Bewusstsein zu bringen.
Dabei geht es auch darum, dass leise Formen der Mitgestaltung und Teilhabe mehr Aufmerksamkeit erfahren. In einer Zeit, in der Desinformation und Fake News in der Öffentlichkeit präsent sind, ist die Reflektion über leise Töne wichtiger denn je: Was und wer wird übertönt?
Raue Debattenkultur und der Drang zur Polarisierung gefährden die freiheitliche Demokratie. Deshalb finde ich auch die Fragen wichtig: Warum drängt sich Wut, die mit dem Finger auf andere zeigt, in die Öffentlichkeit? Warum winken viele bei rationalen Debatten ab und geben Angstmacherei Raum? Wo und wie gilt es, dem den offenen und differenzierten Austausch entgegenzusetzen? Ich möchte Sie alle ermutigen: Nutzen Sie die Koblenzer Wochen, um zu reflektieren, um zu debattieren, um sich zu beteiligen. Bringen Sie Ihre Gedanken und Perspektiven ein.
„Unsichtbares sichtbar machen!“ – dieses Jahr geht es in Koblenz um eine für die freiheitliche Demokratie grundwichtige Dimension. Demokratie lebt von dem, was sicht- und hörbar ist. Demokratie lebt davon, dass Fragen des Zusammenlebens, die alle angehen, ins öffentliche Licht gerückt werden. Demokratie lebt davon, dass verschiedene Stimmen und Positionen in den Austausch und leidenschaftlichen Streit treten. Demokratie sind wir alle.
Mein großer Dank gilt den Veranstalterinnen und Veranstaltern der Koblenzer Wochen der Demokratie sowie allen, die die einzelnen Programmpunkte durch ihr ehrenamtliches Engagement erst ermöglichen. Damit tragen sie zu unserem gesellschaftlichen Dialog bei, setzen ein starkes Zeichen für unsere solidarische, weltoffene und tolerante Gesellschaft.
Allen Beteiligten und allen Besucherinnen und Besuchern wünsche ich erkenntnisreiche Wochen der Demokratie und wertvolle Begegnungen und Erlebnisse in Koblenz.
Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz

Grußwort des Dezernenten für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz, Ingo Schneider:
Liebe Koblenzerinnen und Koblenzer,
die „Koblenzer Wochen der Demokratie“ sind längst zu einem festen Bestandteil unseres städtischen Jahreskalenders geworden. Sie laden uns ein, innezuhalten und neu darüber nachzudenken, was Demokratie im Alltag bedeutet. Unter dem Motto „Unsichtbares sichtbar machen“ wollen wir in diesem Jahr besonders jenen Aspekten unserer Gesellschaft Aufmerksamkeit schenken, die oft im Verborgenen liegen – leise Stimmen, verborgene Sorgen, aber auch stille Formen des Engagements, die unser demokratisches Zusammenleben erst möglich machen.
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie lebt von Bildung, Beteiligung und dem Bewusstsein, dass jede und jeder von uns Verantwortung trägt. Demokratiebildung bedeutet, Menschen zu ermutigen, kritisch zu denken, sich einzumischen und sich über Grenzen hinweg zu begegnen. Sie befähigt uns, komplexe Zusammenhänge zu verstehen, Vorurteile zu hinterfragen und Kompromisse als Stärke, nicht als Schwäche zu begreifen.
Kunst und Kultur leisten dazu einen unverzichtbaren Beitrag: Sie schaffen Erfahrungsräume, in denen Perspektiven aufeinandertreffen, Emotionen geteilt und neue Sichtweisen gewonnen werden. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung ist es wichtig, dass wir solche Räume pflegen und erweitern.
Ich danke allen Initiativen sowie Akteurinnen und Akteuren, die diese Wochen mit Leben füllen. Mögen sie uns inspirieren, das Unsichtbare sichtbar zu machen – und unsere Demokratie jeden Tag ein Stück lebendiger zu gestalten.
Ihr Ingo Schneider
Dezernent für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz
Programmübersicht
Dauerhaft:
Demokratieorte in Koblenz neu erleben - Actionbound
Studierende der Pädagogik an der Universität in Koblenz haben in Kooperation mit dem Landeshauptarchiv eine digitale Schnitzeljagd über die App Actionbound zu dem Thema „Demokratieorte in Koblenz neu erleben“ entwickelt. Die Schnitzeljagd umfasst u.a. das Theater, das Rathaus, das Landeshauptarchiv, das Deutsche Eck, die SGD-Nord und das Peter-Altmeier-Denkmal und beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Demokratiebildung. Die App ist gemäß der Idee der Schnitzeljagd als Wettbewerb angelegt und beinhaltet interaktive Elemente sowie Fotos, Videos, Lieder etc.
Hier die wichtigsten Facts:
Die Schnitzeljagd ist geeignet für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren.
Die Schnitzeljagd ist kostenfrei.
Sie können die Schnitzeljagd so oft spielen, wie Sie möchten.
Notwendig ist die Verwendung der App „Actionbound“. Diese steht kostenlos im App Store oder bei Google Play zum Download bereit
Die Schnitzeljagd dauert ca. 1,5 Stunden.
Die Schülerinnen und Schüler benötigen ein Smartphone bzw. ein mobiles Endgerät (eines pro Gruppe ist ausreichend) mit GPS-Funktion.
Der Startpunkt der Schnitzeljagd ist das Koblenzer Schloss, der Endpunkt ist das Görres-Haus.
Dauerhaft:
Wir kochen, wir lernen, wir wachsen!
Ein Begegnungsprojekt zwischen Berufsschule und Kindertagesstätte
Julius-Wegeler-Schule
Geschlossenes Schulprojekt
Geschlossenes Schulprojekt
Wie schmeckt Teilhabe? Wie fühlt sich Verantwortung an? – In unserem gemeinsamen Kochprojekt zwischen der Julius-Wegeler-Schule Koblenz und der Kita St. Laurentius begegnen sich Jugendliche aus dem Berufsvorbereitungsjahr Hauswirtschaft und Kindergartenkinder auf Augenhöhe.
An mehreren Projekttagen lernen sie voneinander: Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung, erklären Rezepte in einfacher Sprache und gestalten sichere Arbeitsplätze für die Kinder. Die Kita-Kinder bringen Neugier, Freude und Spontanität mit – und zeigen, dass Lernen immer ein gemeinsamer Prozess ist.
Im Mittelpunkt steht nicht das perfekte Gericht, sondern das Miteinander: zuhören, anleiten, helfen, Geduld zeigen. So wird die Küche zum Lernort gelebter Demokratie – mit Zutaten wie Vertrauen, Respekt und gegenseitiger Wertschätzung.
Das Projekt ist Teil des Unterrichts im Berufsvorbereitungsjahr Hauswirtschaft und wird von Anna Katzlmayr, Theresa Dehen und Wouter Bongaerts in Kooperation mit der Kita St. Laurentius durchgeführt.
Dauerhaft (09.11. - 10.12.2025):
Ausstellung „Langemarck/-straße. Missbrauchte Geschichte oder gemeinsame Erinnerung?“
Forum Confluentes
Zentralplatz 1
56068 Koblenz
Veranstalter*in: Kultur- und Schulverwaltungsamt Koblenz
Forum Confluentes
Zentralplatz 1
56068 Koblenz
‘Langemark’ ist die vielleicht folgenschwerste Fake-News-Geschichte des 20. Jahrhunderts: Von der deutschen Presse und Propaganda im Ersten Weltkrieg ausgeschlachtet, wurde sie im Nationalsozialismus zum Staatskult erhoben.
Heute sind sowohl Langemark als auch die zehn Kilometer entfernte Stadt Ypern (Ieper) dem Frieden gewidmet. In der Stadt Ypern hält das In Flanders Fields Museum die Erinnerung an die Schrecken des Ersten Weltkrieges wach. Auch die Gemeinde Langemark-Poelkapelle engagiert sich auf dem Gebiet der Friedensarbeit. Vier Jahre lang, von 1914 bis 1918, verlief die Frontlinie auf ihrem Gebiet, und heute befindet sich hier der am meisten besuchte deutsche Soldatenfriedhof des Ersten Weltkrieges, der 2023 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Außerhalb des Friedhofs mahnt ein Denkmal zu Frieden und Versöhnung. Es wurde 2016 durch die Zusammenarbeit von 200 Schmieden aus der ganzen Welt geschaffen. Das Dorf Langemark ist häufig Schauplatz von Friedensdemonstrationen.
Die Ausstellung „Langemarckstraße – Missbrauchte Geschichte oder Gemeinsames Gedenken?“ ist das Ergebnis einer Kooperation der belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapelle, des „In Flanders Fields“-Museums Ypern und der University of Kent.
Sie klärt über die Geschichte und Entwicklung des „Langemarck-Mythos“ im Ersten Weltkrieg auf, insbesondere auch über dessen Funktion in der Zeit des Nationalsozialismus.
Nachdem die Ausstellung im vergangenen Jahr in Langemark-Poelkapelle eröffnet wurde, ist sie nun in verschiedenen deutschen Städten zu sehen, in denen es heute noch Langemarckstraßen oder -plätze gibt. Dazu zählt auch Koblenz. Seit Januar 2025 gibt eine Info-Stele in Koblenz-Lützel Einblick in die Geschichte des Langemarkplatzes.
Auf Anfrage:
Die Klasse der Talente – wieviel Talente braucht die Demokratie?
Ein interaktives Leseprojekt an 3./4. Schulklassen
Veranstalter*in: Lesen und Buch - Freunde der Stadtbibliothek Koblenz e.V.
Das interaktive Rollenspiel stellt eine Modellklasse vor, die ungefähr der Zielgruppe (3./4. Klasse) entspricht. Ein Radiomoderator (Radio Talentino) führt zusammen mit einer Lehrkraft in ein Projekt zum Thema „Talente“ ein, bei dem die Kinder der Modellklasse gegenseitig die vorgestellten Talente kommentieren sollen. Dadurch werden schon unterschiedliche Spannungsfelder in der Klassengemeinschaft herausgestellt. Mitten in der Beschreibung dieser labilen Ausgangssituation wird die zuhörende Klasse ebenfalls in die bestehende Aufgabe gestellt. Ein Gespräch, eine Diskussion entwickelt sich. Gegen Ende wird noch der Zusammenhang des Themas „respektvoller Umgang mit Talenten“ und „Demokratie“ herausgearbeitet. Da es sich nur um eine Unterrichtsstunde handelt, empfiehlt es sich, das Thema schul-/klassenintern noch weiter zu bearbeiten.
Anmeldung bei Dr. Peter Lüke:
Email:
Mobil: 0177 6448291
04.11.2025, 09:30 - 12:30 Uhr
Zukunftsbilder der Demokratie
Hochschule für Gesellschaftsgestaltung
Kornpfortstr. 15
56068 Koblenz
Veranstalter*in: Hochschule für Gesellschaftsgestaltung
Kornpfortstr. 15
56068 Koblenz
Unsere 4FutureLabs sind ein innovatives Bildungsprogramm zur Zukünftebildung, das gesellschaftlichen Wandel und individuelle Gestaltungskraft verbindet. Alle wichtigen Jugendstudien belegen: Junge Menschen wachsen heute in dauerhaftem Krisenmodus auf – mit lähmenden Zukunftsängsten. Trotzdem willst Du Dich engagieren, weißt vielleicht nur nicht genau, wie. Gemeinsam können wir zeigen: Es geht anders.
In unseren 4FutureLab-Workshops lassen wir positive Zukunftsbilder entstehen und erarbeiten mit Dir erste Schritte zur Verwirklichung – ermutigend und sinnstiftend. Wir fördern gegenseitig unsere gestalterischen Fähigkeiten, um wünschenswerte soziale und ökologische Zukünfte zu entwerfen und zu realisieren.
Was erwartet Dich im 4FutureLab?
Gemeinsam mit unseren Zukunfts-Coaches machen wir uns als Gruppe auf eine kurze Reise in mögliche Zukünfte:
Reveal – eigene Zukunftsbilder entdecken und Vorstellungen und Wünsche sichtbar machen
Reframe – durch kreative Methoden gewohnte Denkmuster hinterfragen und den eigenen Blick auf mögliche politische Zukünfte erweitern
Rethink – in Kleingruppen neue Ideen für eine Demokratie von morgen entwickeln, innovative Ansätze formulieren und darstellen
Act – Vorstellung der Ergebnisse und Diskutieren eigener Handlungsansätze in der Gegenwart
Detaillierte Infos zu unseren 4FutureLabs findest Du hier: https://hfgg.de/4futurelabs
Für wen: Schüler:innen weiterführender und berufsbildender Schulen
Wie: Kostenfrei, einfach mit einer kurzen Mail anmelden:
05.11.2025, 12:00 - 19:00 Uhr
Forum für Demokratie und Wirtschaft
Historischer Rathaussaal Koblenz
Willi-Hörter-Platz 1
56068 Koblenz
Veranstalter*in: WHU – Otto Beisheim School of Management, Wirtschafts- & Wissenschafts-Allianz Region Koblenz e.V.
Historischer Rathaussaal Koblenz
Willi-Hörter-Platz 1
Veranstalter*in: WHU – Otto Beisheim School of Management, Wirtschafts- & Wissenschafts-Allianz Region Koblenz e.V.
Das Forum für Demokratie und Wirtschaft im Rathaussaal Koblenz ist eine gemeinsame Veranstaltung der WHU - Otto Beisheim School of Management und der Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz Region Koblenz e. V.
Es bringt führende Stimmen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um über die Bedeutung demokratischer Werte für ökonomische Stabilität und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu diskutieren.
Zu den Rednern zählen unter anderem:
* Alexander Schweitzer, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz
* David Langner, Oberbürgermeister der Stadt Koblenz
* Linda Teuteberg, stv. Vorsitzende der Ludwig-Erhard-Stiftung
* Prof. Dr. Herfried Münkler, Politologe, Autor
* Prof. Dr. Markus Rudolf, Inhaber des Lehrstuhls für Finanzwirtschaft, WHU - Otto Beisheim School of Management
Ziel der Veranstaltung ist es, Impulse zu geben, wie Demokratie und Wirtschaft gemeinsam zukunftsfähig gestaltet werden können. Die Teilnahme erfolgt auf persönliche Einladung; das Forum ist bereits ausgebucht.
06.11.2025, 16:30 Uhr
Führung zur Demokratie-Geschichte
Treffpunkt: Foyer Bundesarchiv
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Veranstalter*in: Bundesarchiv, Freundschaftskreis Koblenz-Petah Tikva e.V.
Führung zur Demokratie-Geschichte
Treffpunkt: Foyer Bundesarchiv
Potsdamer Straße 1
Wir laden ein zur Vorstellung des Freundschaftskreis Koblenz-Petah Tikva und geben Ihnen Einblicke in seine Aufgaben und Ziele. Im Anschluss präsentiert das Bundesarchiv seine Arbeitsweise und erklärt, warum Archive eine zentrale Rolle für die Demokratie spielen. Freuen Sie sich auf eine Führung durch das Bundesarchiv, bei der ausgewählte Unterlagen aus den Beständen des Bundesarchivs gezeigt werden.
06.11.2025, 18:00 Uhr
Mitläufer ohne Gewissen? Götz Aly im Gespräch mit Michael Hollmann
Besprechung und Diskussion zu Götz Alys neuem Buch "Wie konnte das geschehen? Deutschland 1933 bis 1945"
Film- und Vortragssaal des Bundesarchivs
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Veranstalter*in: Bundesarchiv
Besprechung und Diskussion zu Götz Alys neuem Buch "Wie konnte das geschehen? Deutschland 1933 bis 1945"
Film- und Vortragssaal des Bundesarchivs
Potsdamer Straße 1
Der Historiker und Journalist Götz Aly, einer der führenden Autoren zur Geschichte des Nationalsozialismus, stellt sein neues Buch "Wie konnte das geschehen? Deutschland 1933 bis 1945" vor (S. Fischer Verlag). Er beleuchtet, mit welchen Mitteln die NS-Machthaber viele Deutsche zu Mitläufern machten – Methoden, die bis heute nachdenklich stimmen. Die NSDAP versprach Aufstieg und Wohlstand, hielt die Menschen in Bewegung und ließ wenig Raum zum Hinterfragen – der Weg führte in den Krieg. Als die Zuversicht auf einen Sieg schwand, veränderte sich die Gemeinschaft grundlegend. Im Anschluss besteht die Gelegenheit, sich mit dem Autor auszutauschen.
Die Buchhandlung Reuffel wird einen Büchertisch anbieten.
Eintritt frei, Anmeldung bis zum 3. November 2025 unter
07.11.2025
Erinnerungstag: Darüber müssen wir reden!
Gymnasium auf der Karthause
Geschlossenes Schulprojekt
Das Datum des 09. Novembers als „Schicksalstag“ der deutschen Geschichte ist für uns ein geeigneter Anlass, die Entwicklung der Demokratie mit ihren Chancen und Gefahren zu thematisieren. Deswegen bieten wir in allen Klassen und Stufen entsprechende Gesprächsanlässe, um die Demokratie in ihrer ganzen Vielfalt begreifen zu können: Denn ohne Erinnerung an unsere Geschichte können wir den Wert der Demokratie nicht ermessen!
07.11.2025 - 21.11.2025
Schulinterne Ausstellung zur NS-Judenverfolgung in Koblenz
Görres-Gymnasium Koblenz
Geschlossenes Schulprojekt
Angelehnt an den 87. Gedenktag des Novemberpogroms von 1938 wird in unserer Aula eine schulinterne Ausstellung zur „NS-Judenverfolgung in Koblenz“ zu sehen sein. Zahlreiche Jüdinnen und Juden im Koblenzer Raum haben während des Nationalsozialismus Diskriminierungen und Entrechtung erfahren, sind verschleppt und ermordet worden. Anhand von Personentafeln mit Kurzbiografien, aber auch einzelner ausführlicher Lesemappen, wird auf Einzelschicksale Koblenzer Jüdinnen und Juden hingewiesen und zugleich erinnert. Unter den dargestellten Personen sind unter anderem auch ehemalige Schüler unserer Schule (damals Kaiserin-Augusta-Gymnasium) zu finden.
In diesem Kontext wird auch die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 in Koblenz thematisiert. Die Personentafeln und Lesemappen sind eine Leihgabe des Fördervereins „Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz“.
Die Ausstellung wird durch den stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins, Herrn Joachim Hennig, am 7. November 2025 mit einer Rede zur Reichspogromnacht in Koblenz eröffnet und mit einem weiteren Vortrag zum Thema „Justiz und Recht im Dritten Reich“ anhand des Schicksals der jüdischen Juristenfamilie Brasch aus Koblenz abgerundet.
07.11.2025, 19:00 Uhr
"Unser Geist wird nicht müde, Mensch zu sein“ – Lyrische Spuren des Exils
Rheinische Landesbibliothek
Bahnhofplatz 14
56068 Koblenz
Veranstalter*in: taw theater am werk koblenz e.V.
Bahnhofplatz 14
Der iranische Maler, Bildhauer und Dichter Ali Akbar Safaian widmet sich in seinem zweisprachigen Gedichtband „Unser Geist wird nicht müde, Mensch zu sein“ dem Thema Exil in einer filigranen und zugleich bildmächtigen Sprache. Er spürt der Erfahrung von Entwurzelung nach – dem Drang nach Erinnerung, der Zerrissenheit des Exils zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Nostalgie, Widerstandswille und Freiheitsdrang durchziehen die teils surrealen Bildwelten dieser Gedichte. Sie zeugen von tiefer Anteilnahme an der herrschenden Repression und dem Freiheitsstreben der Menschen in seinem Herkunftsland Iran. Die Medienwissenschaftlerin Dr. Dorna Safaian widmet sich dem Freiheitskampf der iranischen Frauen unter den besonderen Bedingungen des herrschenden Regimes.
Ali Akbar und Dorna Safaian präsentieren eine ebenso anschauliche wie bewegende szenische Lesung ihrer Texte. Die freie improvisierte Musik der Jazzgitarristin Katrin Zurborg bildet eine phantasievolle Brücke zwischen Orient und Okzident.
08.11.2025, 16:00 - 22:00 Uhr
Marokkanische Kultur, der Grüne Marsch 1975 und Demokratie in Deutschland
Vortrag und Diskussion mit kulturellem Rahmenprogramm
Bürgerzentrum Lützel
Brenderweg 17-21
56070 Koblenz
Veranstalter*in: Atlas Koblenz e.V.
Bürgerzentrum Lützel
Brenderweg 17-21
Mit dieser Veranstaltung soll die Vielfalt der marokkanischen Kultur sichtbar gemacht werden und zugleich ein historisches Ereignis – der Grüne Marsch von 1975 – gewürdigt werden. Der Grüne Marsch steht für friedliche Mobilisierung, Zusammenhalt und nationale Identität in Marokko.
In Verbindung mit den demokratischen Werten sollen Brücken geschlagen werden:
- Welche Bedeutung haben historische Ereignisse für das demokratische Selbstverständnis einer Gesellschaft?
- Welche Parallelen lassen sich zwischen gesellschaftlichem Zusammenhalt in Marokko und demokratischer Kultur in Deutschland ziehen?
- Wie können interkulturelle Erfahrungen zu einem besseren Verständnis und einem respektvollen Miteinander beitragen?
Ziel ist es, Dialog und Integration zu fördern, indem Geschichte, Kultur und Demokratie in einen gemeinsamen Kontext gesetzt werden.
09.11.2025, 11:30 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „Langemarck/-straße. Missbrauchte Geschichte oder gemeinsame Erinnerung?“
Forum Confluentes
Zentralplatz 1
56068 Koblenz
Veranstalter*in: Kultur- und Schulverwaltungsamt Koblenz
Forum Confluentes
Zentralplatz 1
56068 Koblenz
‘Langemark’ ist die vielleicht folgenschwerste Fake-News-Geschichte des 20. Jahrhunderts: Von der deutschen Presse und Propaganda im Ersten Weltkrieg ausgeschlachtet, wurde sie im Nationalsozialismus zum Staatskult erhoben.
Heute sind sowohl Langemark als auch die zehn Kilometer entfernte Stadt Ypern (Ieper) dem Frieden gewidmet. In der Stadt Ypern hält das In Flanders Fields Museum die Erinnerung an die Schrecken des Ersten Weltkrieges wach. Auch die Gemeinde Langemark-Poelkapelle engagiert sich auf dem Gebiet der Friedensarbeit. Vier Jahre lang, von 1914 bis 1918, verlief die Frontlinie auf ihrem Gebiet, und heute befindet sich hier der am meisten besuchte deutsche Soldatenfriedhof des Ersten Weltkrieges, der 2023 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Außerhalb des Friedhofs mahnt ein Denkmal zu Frieden und Versöhnung. Es wurde 2016 durch die Zusammenarbeit von 200 Schmieden aus der ganzen Welt geschaffen. Das Dorf Langemark ist häufig Schauplatz von Friedensdemonstrationen.
Die Ausstellung „Langemarckstraße – Missbrauchte Geschichte oder Gemeinsames Gedenken?“ ist das Ergebnis einer Kooperation der belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapelle, des „In Flanders Fields“-Museums Ypern und der University of Kent.
Sie klärt über die Geschichte und Entwicklung des „Langemarck-Mythos“ im Ersten Weltkrieg auf, insbesondere auch über dessen Funktion in der Zeit des Nationalsozialismus.
Nachdem die Ausstellung im vergangenen Jahr in Langemark-Poelkapelle eröffnet wurde, ist sie nun in verschiedenen deutschen Städten zu sehen, in denen es heute noch Langemarckstraßen oder -plätze gibt. Dazu zählt auch Koblenz. Seit Januar 2025 gibt eine Info-Stele in Koblenz-Lützel Einblick in die Geschichte des Langemarkplatzes.
Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung werden Ingo Schneider, Dezernent für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz und Michael Heisser, Leiter des Amts für Stadtvermessung und Bodenmanagement auf die Bedeutung der Ausstellung für die Stadt Koblenz eingehen. Dr. Stefan Goebel, Direktor des Centre for the History of War, Media and Society an der University of Kent, gibt zudem Einblicke in die Konzeption und die wissenschaftlichen Grundlagen der Ausstellung.
09.11.2025, 18:00 - 20:00 Uhr
„Frauchen, warum weinen Sie?“ - „Bitte kommen Sie herein und weinen Sie auch!“
Gedenkgang zum Novemberpogrom 1938 in Koblenz
Treffpunkt:
ehemalige Synagoge „Bürresheimer Hof“
Florinsmarkt 13
56068 Koblenz
Veranstalter*in: Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V. in Kooperation mit Kultur- und Schulverwaltungsamt Koblenz
ehemalige Synagoge „Bürresheimer Hof“
Florinsmarkt 13
56068 Koblenz
In diesen Tagen wird überall in Deutschland an den Pogrom 1938 („Reichspogromnacht“) erinnert. Auch in Koblenz. Das ist gerade heute wichtig und richtig.
Der vor 87 Jahren stattfindende Pogrom bedeutete einen Rückfall in die Barbarei. In einer einzigen Nacht wurden die Errungenschaften der Aufklärung, der Emanzipation, der Gedanke des Rechtsstaats und die Idee von der Freiheit des Individuums zuschanden. Seit dem 15. Jahrhundert hatte es in Mitteleuropa eine solche Judenverfolgung nicht mehr gegeben. Und dabei war der Novemberpogrom nicht – wie die im Mittelalter – ein unorganisierter, unkontrollierter Ausbruch von Gewalttätigkeiten. Vielmehr war er regelrecht programmiert und in Szene gesetzt von staatlichen und quasi-staatlichen Instanzen.
Auch heute stehen wir wieder in einer ganz schwierigen Situation. Seit Jahren breitet sich der Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, die Ausländerfeindlichkeit und der Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft krakenhaft aus. Diese Tendenzen haben sich nicht nur in Randgruppen festgesetzt, sondern auch die Mitte der Gesellschaft erreicht. Man sieht das sehr betroffen und fragt sich, ob wir als demokratisch verfasste Gesellschaft denn nichts aus unserer jüngeren fürchterlichen Geschichte gelernt haben. Das ist aber sehr nötig. Denn schon einmal fing es bei uns so an. Es endete mit dem Zweiten Weltkrieg und 60 Millionen Kriegstoten – und mit 11 Millionen toten NS-Opfern – 6 Millionen Juden und 5 Millionen nicht-jüdischen Opfern.
Deshalb ist Aufklärung, das Wissen um die Geschichte so wichtig. Das ist kein Allheilmittel gegen diese schlimme Entwicklung, aber notwendig, damit man dieser Entwicklung entgegentreten kann.
Der Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz will die Erinnerung an diese Verbrechen und an ihre Opfer wachhalten. Dazu veranstaltet der Förderverein in Kooperation mit der Stadt am Sonntag, dem 9. November 2025, um 18.00 Uhr einen Gedenkgang. Das Motto stammt aus einem Dialog in einer verwüsteten Wohnung am 10. November 1938. Treffpunkt ist die ehemalige Synagoge „Bürresheimer Hof“ auf dem Florinsmarkt. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Joachim Hennig nimmt die Besucher mit Biografien von Koblenzer Juden und Erinnerungen an die Geschehnisse in der „Reichspogromnacht“ in Koblenz auf den Weg durch die Stadt: Durch die Gemüsegasse, „An der Liebfrauenkirche“ und Marktstraße, über den Plan, durch die Görgenstraße, vorbei am Zentralplatz, durch die Viktoriastraße und Schloßstraße, das Schloßrondell, die „Neustadt“ auf den Deinhardplatz. Der Gedenkgang endet – nach ca. 2 Stunden – am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Reichensperger Platz.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass an dem Gedenkgang maximal 40 Personen teilnehmen können.
10.11.2025, 14:00 - 15:00 Uhr
Vortrag von Herrn Reuven Konnik, Landesrabbiner Rheinland-Pfalz:
„Jüdische Perspektiven auf Demokratie – Zwischen Minderheitenerfahrung, Verantwortung und Vertrauen in den Rechtsstaat“
Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz
Schlachthofstraße 5
56073 Koblenz
Veranstalter*in: Jüdische Kultusgemeinde, Christlich-Jüdische Gesellschaft Koblenz e.V.
„Jüdische Perspektiven auf Demokratie – Zwischen Minderheitenerfahrung, Verantwortung und Vertrauen in den Rechtsstaat“
Schlachthofstraße 5
56073 Koblenz
Der Vortrag beleuchtet, wie jüdische Geschichte und Erfahrung in Deutschland das Verständnis von Demokratie, Rechtssicherheit und gesellschaftlichem Zusammenhalt prägen – und warum gerade Minderheiten ein Frühwarnsystem für Gefährdungen demokratischer Strukturen sein können.
Teilnahme nur nach Anmeldung an oder unter https://juedische-gemeinde-koblenz.de bis zum 07.11.2025.
Bitte halten Sie beim Eintritt Ihren Ausweis bereit.
12.11.2025, 17:00 - 19:00 Uhr
Workshop zur Migrationsgeschichte der Stadt Koblenz
dasKREATOP
Löhrstaße 113 (Erdgeschoss)
56068 Koblenz
Veranstalter*in: Dezernat für Bildung und Kultur & Beirat für Migration und Integration der Stadt Koblenz
2025 hat der Beirat für Migration und Integration der Stadt Koblenz die Einrichtung eines "Dokumentationszentrums Migration" in Koblenz beantragt. Der Kulturausschuss hat daraufhin die Verwaltung beauftragt, zur weiteren Dokumentation und Aufbereitung der Migrationsgeschichte der Stadt Koblenz in einem ersten Schritt zu prüfen, inwieweit jährlich stattfindende Ausstellungen oder vergleichbare Formate zu Aspekten der Migrationsgeschichte der Stadt Koblenz realisiert werden können.
Interessierte sind herzlich eingeladen, sich in einem Workshop der Entwicklung von Themen und Formaten für die Jahre 2026 bis 2028 zu widmen.
12.11.2025, 19:00 Uhr
Das Verschwinden des Josef Mengele
in der Reihe „Film des Monats“ mit anschließendem Filmgespräch
Odeon-Apollo-Kinocenter
Löhrstraße 88
56068 Koblenz
Veranstalter*in: Evangelische Studierendengemeinde, Katholische Hochschulgemeinde, Katholische Erwachsenenbildung des Bistums Trier, Odeon-Apollo-Kinocenter
Löhrstraße 88
Über den Film: Buenos Aires, 1956. Unter dem Namen Gregor lebt Josef Mengele, der ehemalige KZ-Arzt von Auschwitz, im Exil. Unterstützt durch ein Netzwerk aus Sympathisanten und finanziert von seiner Familie, gelingt es ihm über Jahre hinweg, der internationalen Justiz zu entkommen. Der Film folgt Mengeles Fluchtweg von Argentinien über Paraguay bis nach Brasilien, wo er zuletzt unter falscher Identität in São Paulo lebt. Er ist gealtert, einsam, krank. Als ihn sein erwachsener Sohn Rolf aufspürt, kommt es zu einem letzten, stummen Aufeinandertreffen zwischen den Generationen.
Kirill Serebrennikovs Film DAS VERSCHWINDEN DES JOSEF MENGELE, basierend auf dem Roman von Olivier Guez mit August Diehl in der Titelrolle, feierte bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen in Cannes Weltpremiere.
Die Evangelische Filmjury schreibt in ihrer Begründung: "Kirill Serebrennikovs Film gibt keine bequemen Antworten, er rührt auf, verstört und stellt unbequeme Fragen nach Geschichte, Verstrickung und Verantwortung.“
Tickets und weitere Infos unter https://www.odeon-apollo-kino.de/detail/122996/Das_Verschwinden_des_Josef_Mengele
12.11.2025
Vielfalt gestalten – Demokratie im öffentlichen Raum oder: Was bedeutet Demokratie für mich persönlich?
Julius-Wegeler-Schule
Geschlossene Schulveranstaltung
Veranstalter*in: Förderverein der Julius-Wegeler-Schule e.V.
Julius-Wegeler-Schule
Geschlossene Schulveranstaltung
Die Förderung von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt ist eine zentrale Aufgabe von Bildungs- und Kulturarbeit. Berufsschüler*innen benötigen Räume, um ihre Sichtweisen kreativ auszudrücken. Street-Art bietet als urbane Kunstform einen niedrigschwelligen Zugang, künstlerischen Ausdruck mit Demokratiebildung im öffentlichen Raum zu verbinden.
Der Garten Herlet in Koblenz, unterstützt durch den Freunde des Garten Herlet e.V., wird zur Freiluft-Galerie und Workshopfläche. Unter Anleitung eines Street-Art-Künstlers erlenen die Teilnehmenden Techniken, reflektieren rechtliche Rahmenbedingungen und setzen eigene Ideen praktisch um. So verknüpfen sie künstlerisches Arbeiten mit demokratischem Lernen.
Vielfalt prägt Werke und Ablauf von Planung bis Ausstellung.
Für weitere Infos und zur Anmeldung kontaktieren Sie bitte die betreuende Lehrkraft Susanne Kleiner per Email unter bis zum 7. November.
13.11.2025
„Frauchen, warum weinen Sie?“ - „Bitte kommen Sie herein und weinen Sie auch!“
Gedenkgang zum Novemberpogrom 1938 in Koblenz
Interne Veranstaltung für Koblenzer Schulen mit Stolpersteinpatenschaften
Veranstalter*in: Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V. in Kooperation mit Kultur- und Schulverwaltungsamt Koblenz
In diesen Tagen wird überall in Deutschland an den Pogrom 1938 („Reichspogromnacht“) erinnert. Auch in Koblenz. Das ist gerade heute wichtig und richtig.
Der vor 87 Jahren stattfindende Pogrom bedeutete einen Rückfall in die Barbarei. In einer einzigen Nacht wurden die Errungenschaften der Aufklärung, der Emanzipation, der Gedanke des Rechtsstaats und die Idee von der Freiheit des Individuums zuschanden. Seit dem 15. Jahrhundert hatte es in Mitteleuropa eine solche Judenverfolgung nicht mehr gegeben. Und dabei war der Novemberpogrom nicht – wie die im Mittelalter – ein unorganisierter, unkontrollierter Ausbruch von Gewalttätigkeiten. Vielmehr war er regelrecht programmiert und in Szene gesetzt von staatlichen und quasi-staatlichen Instanzen.
Auch heute stehen wir wieder in einer ganz schwierigen Situation. Seit Jahren breitet sich der Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, die Ausländerfeindlichkeit und der Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft krakenhaft aus. Diese Tendenzen haben sich nicht nur in Randgruppen festgesetzt, sondern auch die Mitte der Gesellschaft erreicht. Man sieht das sehr betroffen und fragt sich, ob wir als demokratisch verfasste Gesellschaft denn nichts aus unserer jüngeren fürchterlichen Geschichte gelernt haben. Das ist aber sehr nötig. Denn schon einmal fing es bei uns so an. Es endete mit dem Zweiten Weltkrieg und 60 Millionen Kriegstoten – und mit 11 Millionen toten NS-Opfern – 6 Millionen Juden und 5 Millionen nicht-jüdischen Opfern.
Deshalb ist Aufklärung, das Wissen um die Geschichte so wichtig. Das ist kein Allheilmittel gegen diese schlimme Entwicklung, aber notwendig, damit man dieser Entwicklung entgegentreten kann.
Der Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz will die Erinnerung an diese Verbrechen und an ihre Opfer wachhalten. Dazu veranstaltet der Förderverein in Kooperation mit dem Kultur- und Schulverwaltungsamt Koblenz einen Gedenkgang. Das Motto stammt aus einem Dialog in einer verwüsteten Wohnung am 10. November 1938. Treffpunkt ist die ehemalige Synagoge „Bürresheimer Hof“ auf dem Florinsmarkt. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Joachim Hennig nimmt die Teilnehmenden mit Biografien von Koblenzer Juden und Erinnerungen an die Geschehnisse in der „Reichspogromnacht“ in Koblenz auf den Weg durch die Stadt: Durch die Gemüsegasse, „An der Liebfrauenkirche“ und Marktstraße, über den Plan, durch die Görgenstraße, vorbei am Zentralplatz, durch die Viktoriastraße und Schloßstraße, das Schloßrondell, die „Neustadt“ auf den Deinhardplatz. Der Gedenkgang endet – nach ca. 2 Stunden – am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Reichensperger Platz.
13.11.2025, 10:00 - 13:00 Uhr
Vielfalt gestalten – Demokratie im öffentlichen Raum oder: Was bedeutet Demokratie für mich persönlich?
öffentliche Präsentation der Kunstwerke des Workshops
Garten Herlet
Herletweg 9
56068 Koblenz
Veranstalter*in: Förderverein der Julius-Wegeler-Schule e.V.
Garten Herlet
Herletweg 9
Die Förderung von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt ist eine zentrale Aufgabe von Bildungs- und Kulturarbeit. Berufsschüler*innen benötigen Räume, um ihre Sichtweisen kreativ auszudrücken. Street-Art bietet als urbane Kunstform einen niedrigschwelligen Zugang, künstlerischen Ausdruck mit Demokratiebildung im öffentlichen Raum zu verbinden.
Der Garten Herlet in Koblenz, unterstützt durch den Freunde des Garten Herlet e.V., wird zur Freiluft-Galerie und Workshopfläche. Unter Anleitung eines Street-Art-Künstlers erlenen die Teilnehmenden Techniken, reflektieren rechtliche Rahmenbedingungen und setzen eigene Ideen praktisch um. So verknüpfen sie künstlerisches Arbeiten mit demokratischem Lernen.
Vielfalt prägt Werke und Ablauf von Planung bis Ausstellung.
Für weitere Infos und zur Anmeldung kontaktieren Sie bitte die betreuende Lehrkraft Susanne Kleiner per Email unter bis zum 7. November.
13.11.2025, 16:00 - 18:00 Uhr
Workshop: Souveränes Philosophieren
Vernetzung der Philosophierenden in und rund um Koblenz
Foyer der VHS Koblenz
Hoevelstr. 6
56073 Koblenz
Veranstalter*in: Institut für Philosophie, Universität Koblenz
Hoevelstr. 6
Veranstalter*in: Institut für Philosophie, Universität Koblenz
PD Dr. Werner Moskopp bietet zusammen mit Studierenden der Ethik/Philosophie einen Workshop zum Thema „Souveränes Philosophieren“ an, der zur Vernetzung der Philosophierenden in und rund um Koblenz beitragen soll.
Ziel des Workshops ist es, mit Bürger:innen in den Austausch zu treten und gemeinsam Impulse für eine Stärkung des Bürgerdialogs zu initiieren. Eingeladen sind philosophisch interessierte Personen aller Altersgruppen, um miteinander über aktuelle Themen zu diskutieren.
Gerade die Methoden des Philosophierens können dazu beitragen, Grundlagen der Demokratie nachhaltig zu stärken, wie z.B. kritisches Denken, Argumentationsfähigkeit und ein demokratisches Werteverständnis. Der Workshop zielt langfristig auf eine nachhaltige Umsetzung von vielfältigen Präferenzen der philosophisch Interessierten in der Region in gemeinsamen Interessen-/Arbeitsgruppen.
14.11.2025
„Frauchen, warum weinen Sie?“ - „Bitte kommen Sie herein und weinen Sie auch!“
Gedenkgang zum Novemberpogrom 1938 in Koblenz
Interne Veranstaltung für Koblenzer Schulen mit Stolpersteinpatenschaften
Veranstalter*in: Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V. in Kooperation mit Kultur- und Schulverwaltungsamt Koblenz
In diesen Tagen wird überall in Deutschland an den Pogrom 1938 („Reichspogromnacht“) erinnert. Auch in Koblenz. Das ist gerade heute wichtig und richtig.
Der vor 87 Jahren stattfindende Pogrom bedeutete einen Rückfall in die Barbarei. In einer einzigen Nacht wurden die Errungenschaften der Aufklärung, der Emanzipation, der Gedanke des Rechtsstaats und die Idee von der Freiheit des Individuums zuschanden. Seit dem 15. Jahrhundert hatte es in Mitteleuropa eine solche Judenverfolgung nicht mehr gegeben. Und dabei war der Novemberpogrom nicht – wie die im Mittelalter – ein unorganisierter, unkontrollierter Ausbruch von Gewalttätigkeiten. Vielmehr war er regelrecht programmiert und in Szene gesetzt von staatlichen und quasi-staatlichen Instanzen.
Auch heute stehen wir wieder in einer ganz schwierigen Situation. Seit Jahren breitet sich der Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, die Ausländerfeindlichkeit und der Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft krakenhaft aus. Diese Tendenzen haben sich nicht nur in Randgruppen festgesetzt, sondern auch die Mitte der Gesellschaft erreicht. Man sieht das sehr betroffen und fragt sich, ob wir als demokratisch verfasste Gesellschaft denn nichts aus unserer jüngeren fürchterlichen Geschichte gelernt haben. Das ist aber sehr nötig. Denn schon einmal fing es bei uns so an. Es endete mit dem Zweiten Weltkrieg und 60 Millionen Kriegstoten – und mit 11 Millionen toten NS-Opfern – 6 Millionen Juden und 5 Millionen nicht-jüdischen Opfern.
Deshalb ist Aufklärung, das Wissen um die Geschichte so wichtig. Das ist kein Allheilmittel gegen diese schlimme Entwicklung, aber notwendig, damit man dieser Entwicklung entgegentreten kann.
Der Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz will die Erinnerung an diese Verbrechen und an ihre Opfer wachhalten. Dazu veranstaltet der Förderverein in Kooperation mit dem Kultur- und Schulverwaltungsamt Koblenz einen Gedenkgang. Das Motto stammt aus einem Dialog in einer verwüsteten Wohnung am 10. November 1938. Treffpunkt ist die ehemalige Synagoge „Bürresheimer Hof“ auf dem Florinsmarkt. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Joachim Hennig nimmt die Teilnehmenden mit Biografien von Koblenzer Juden und Erinnerungen an die Geschehnisse in der „Reichspogromnacht“ in Koblenz auf den Weg durch die Stadt: Durch die Gemüsegasse, „An der Liebfrauenkirche“ und Marktstraße, über den Plan, durch die Görgenstraße, vorbei am Zentralplatz, durch die Viktoriastraße und Schloßstraße, das Schloßrondell, die „Neustadt“ auf den Deinhardplatz. Der Gedenkgang endet – nach ca. 2 Stunden – am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Reichensperger Platz.
15.11.2025, 13:00 - 19:00 Uhr
Fest der Demokratie
Rhein-Mosel-Halle
Julius-Wegeler-Straße 4
56068 Koblenz
Julius-Wegeler-Straße 4
Am 15. November 2025 feiern wir in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz zum zweiten Mal das „Fest der Demokratie“. Von 13:00 bis 19:00 Uhr laden wir Sie ein, Demokratie aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu erleben und zu feiern. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister David Langner erwarten Sie
• mehr als 70 demokratische Vereine und Organisationen, die ihre Ideen und Initiativen präsentieren, die zum Mitmachen und Mitgestalten motivieren. Die Vielfalt der teilnehmenden Organisationen spiegelt die ganze Bandbreite unserer Gesellschaft wider – von Kulturvereinen über politische und soziale Organisationen bis zu Initiativen für Klimaschutz,
• ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, das für Jung und Alt etwas bereithält, mit tollen Live-Auftritten auf unserer Bühne
• eine Ausstellung von HALTUNG heute (besonders für Jugendliche interessant) sowie eine Fotoausstellung zur Ukraine,
• besondere Highlights sind unsere Workshops, zum Beispiel:
o Migration – kommen Sie ins Gespräch mit den Abgeordneten Carl-Bernhard von Heusinger und Josef Oster
o Break The Fake: erkennen Sie Fake News und entwickeln Sie Strategien im Umgang damit.
• Dazu gibt es Kinderschminken und natürlich Essen und Getränke.
Der Eintritt zum Fest der Demokratie ist für alle Besucher und die teilnehmenden Organisationen kostenlos. Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen – kommen Sie vorbei, erleben Sie Demokratie hautnah und setzen Sie gemeinsam mit uns ein Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt! Wir freuen uns auf Ihren Besuch und ein unvergessliches Fest der Demokratie in Koblenz!
Alle weiteren Informationen finden Sie auf unserer Website: www.demokratiefest-koblenz.de
Kontakt: Organisationsteam, Fest der Demokratie,
16.11.2025, 15:00 - 20:00 Uhr
2. Lützeler Geschichtsfest – 200 Jahre Migration in Lützel
Goethe-Realschule Plus
Brenderweg 123
56070 Koblenz
Veranstalter*in: LützelAktiv e.V
Brenderweg 123
Das 2. Lützeler Geschichtsfest widmet sich 2025 dem Thema „200 Jahre Migration in Lützel“. Anhand einer Ausstellung und Mitmachaktionen wird sichtbar, wie Migration seit 200 Jahren das Leben im Stadtteil prägt. Gezeigt werden die Geschichten von Zuwanderern (z.B. ein Hutmacher aus Polen um 1814, eine Pensionatsleiterin aus Schlesien, Arbeitsmigration im 20. Jh. usw.).
Eine Theatergruppe aus Lützel führt das Stück „Die Petition 1886“ auf. Hier wird im Stück der Konflikt zwischen Alteingesessenen und Hinzugezogenen aufgezeigt mit einem demokratischen Lösungsansatz.
Lesungen aus historischen Memoiren eines Metzgerburschen in Lützel zeigen auf, wie das Leben um 1900 eines 15-Jährigen in der Fremde aussah. Ziel ist es, die vielfältigen Wurzeln von Lützel sichtbar zu machen, Begegnung zu fördern und das Miteinander im Stadtteil zu stärken.
18.11.2025, 17:30 Uhr
Lesung „Fast das Leben verpennt“
Wohnungslosenrestaurant Mampf
Gartenstraße 12
56070 Koblenz
Veranstalter*in: Die Schachtel e.V.
Gartenstraße 12
Die Veranstaltung „Fast das Leben verpennt“ bietet eine Lesung mit dem Autor Arno Becker und Christoph Schrat, der selbst lange obdachlos war. Das Buch entstand aus Interviews und erzählt eindringlich von Schrats Erfahrungen auf der Straße. Im Anschluss an die Lesung folgt eine moderierte Diskussion mit Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung. Ziel ist es, auf die schwierige Lebenssituation obdachloser Menschen aufmerksam zu machen, Mitmenschlichkeit und Achtsamkeit zu fördern und konkrete Unterstützung anzuregen – insbesondere vor dem Hintergrund der nahenden Wintermonate.
19.11.2025, 12:00 - 14:00 Uhr
Wissenschaft im Dialog – Offene Sprechstunde für offene Fragen
dasKREATOP
Löhrstaße 113 (Erdgeschoss)
56068 Koblenz
Veranstalter*in: Institut für Kulturwissenschaft, Universität Koblenz
Mitten in der Stadt laden wir herzlich zu einem besonderen Format ein: In unserer offenen Sprechstunde ziehen wir gemeinsam Begriffe aus einer Fishbowl, die wir in der Kulturwissenschaft verwenden, wie z.B. “Kulturelle Aneignung”, “Gender" oder “Rassismus”. Gemeinsam tauchen wir ins Gespräch über diese Worte ein. Hier ist Raum für Fragen, für Austausch auf Augenhöhe und für wissenschaftliche Neugier. Bringen Sie Ihre Perspektive ein, hören Sie anderen zu und erleben Sie, wie lebendig Wissenschaft im Dialog sein kann.
20.11.2025, 13:00 - 17:00 Uhr
Unsichtbares sichtbar machen
Aula des Gymnasiums auf der Karthause
Zwickauer Straße 22
56075 Koblenz
Veranstalter*in: Verein der Freunde des Staatlichen Gymnasiums auf der Karthause e.V.
Zwickauer Straße 22
Alle Plätze des Workshops sind schon belegt. Sollten kurzfristig noch Plätze frei werden, wird die Info an dieser Stelle bekannt gegeben.
Einblicke in die Theorie und Praxis des Unsichtbaren Theaters nach Augusto Boal
Wie kann Theater dazu beitragen, gesellschaftliche Missstände aufzudecken – ohne Bühne, ohne Vorhang, mitten im Alltag?
Ausgehend vom Thema sexualisierte Gewalt führt Prof. Thorau in die Methode des Unsichtbaren Theaters ein, entwickelt vom brasilianischen Theatermacher Augusto Boal. Ziel ist es, die bequeme Gewohnheit des Wegschauens zu durchbrechen und eine Kultur des Hinschauens und Handelns zu fördern.
Was erwartet die Teilnehmenden?
- Einführung in die Theorie des Unsichtbaren Theaters
- Praktische Übungen zur Schärfung der Beobachtungsgabe
- Strategien zur Reaktion auf unterschwellige Gewalt
- Impulse zur Umsetzung in Schulklassen und Lerngruppen
Der Workshop richtet sich an Lehrkräfte aller Schulformen, die ihre Schüler*innen zu Zivilcourage im Alltag ermutigen oder die im Zusammenhang mit Schutzkonzepten gegen sexualisierte Gewalt ihr eigenes Handlungsrepertoire erweitern möchten. Interessierte aus anderen Bereichen der Jugendarbeit sind willkommen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
21.11.2025, 18:00 - 20:00 Uhr
Die Besiedlung der Feste Franz nach dem 2. Weltkrieg
Historischer Rathaussaal Koblenz
Willi-Hörter-Platz 1
56068 Koblenz
Veranstalter*in: Kultur und Integration RLP e.V.
Willi-Hörter-Platz 1
Anhand von privaten Unterlagen und Fotos wird die Besiedlung der Feste Franz durch die Minderheit der Sinti und Roma nach Ende der NS-Gewaltherrschaft in der Zeit von 1945 bis in die 1960er Jahre beschrieben. Das Gebiet hatte eine postalische Adresse, obwohl es sich zum Teil um Wohnwagen handelte. Wegen der großen Wohnungsnot durch Zerstörung und aus Mangel an Alternativen wurde dies geduldet. Mit privaten Aufnahmen wird ein Vortrag über diese Siedlung der Sinti und Roma erzählt, in dem auch Lebensgeschichten einiger ersten „Bewohner“ der Feste Franz beschrieben und anschaulich dargestellt werden. Untermalt wird es durch zwei Musiker, die Musik aus den Dekaden vortragen werden.
25.11.2025, 17:00 - 24:00 Uhr
Orange the world
Stadtbibliothek Koblenz
Zentralplatz 1
56068 Koblenz
Veranstalter*in: Verein der Freunde des Zonta Clubs Koblenz e.V.
Zentralplatz 1
Annika Woyda vom Theater am Ehrenbreitstein wird das Stück „Prima facie“ von Suzie Miller, im Rahmen der „Orange the world“-Kampagne in der Stadtbibliothek Koblenz aufführen, bei der öffentliche und private Gebäude in der Signal- und Erkennungsfarbe Orange beleuchtet werden. Die Kampagne sensibilisiert für das Thema „Gewalt an Frauen“. In Koblenz werden von 17:00 bis 24:00 Uhr das Frauenporträt in Koblenz-Lützel, die Stadtbibliothek und das Ludwig-Museum beleuchtet.
Zu „Prima facie“: Tessa Ensler ist eine leidenschaftliche Strafverteidigerin, die sich mit unerschütterlichem Willen in ihrer Karriere behauptet hat. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, hat sie alle Herausforderungen überwunden: Mit Anfang 30 schaffte sie den Sprung zu einer Eliteuniversität und später in eine der besten Kanzleien des Landes. Ihr Schwerpunkt? Der Umgang mit Sexualstraftaten – ein Bereich, in dem sie sowohl gefürchtet als auch bewundert wird. Kritiker behaupten, ihre bemerkenswert hohe Freispruchquote resultiere daraus, dass sie als Frau die Glaubwürdigkeit der Opfer gezielt in Frage stelle. Andere hingegen heben ihr scharfes Gespür für Widersprüche in den Aussagen hervor. Tessa selbst betont immer, dass sie auf erniedrigende Kreuzverhöre verzichtet, wie es viele ihrer Kollegen tun, und setzt auf ein Rechtssystem, das im Zweifel den Angeklagten schützt. Doch als sie selbst zum Opfer wird, bricht dieses Vertrauen. Ihr Angreifer ist kein Unbekannter, sondern Julian, ein Kollege, mit dem sie eine komplizierte Beziehung pflegt – war es nur flüchtige Leidenschaft oder steckt mehr dahinter? Nach dem Vorfall entscheidet sie sich, Anzeige zu erstatten, wohl wissend, dass die Beweislage schwach ist: Zwei einvernehmliche Treffen und ein gemeinsamer Weinabend könnten ihre Geschichte in Frage stellen. Doch für Tessa geht es nicht nur um den Ausgang des Verfahrens. Sie hinterfragt das System, das sie zuvor verteidigte – ein System, das Täter schützt, Opfer demütigt und von Männern geprägt ist, die ihre Macht missbrauchen. Ihr Kampf wird zu einem Rückblick auf eine Welt, die sie lange unkritisch verteidigt hat. Regie führt Gabriel Diaz.
25.11.2025, 19:00 Uhr
Demokratie und Freiheit retten?
Diskussionsabend zu einer Staatsform unter Druck
Hochschule für Gesellschaftsgestaltung
Kornpfortstraße 15
56068 Koblenz
Veranstalter*in: Ökumenisches Netz Rhein-Mosel-Saar und Hochschule für Gesellschaftsgestaltung
Diskussionsabend zu einer Staatsform unter Druck
Kornpfortstraße 15
Wie begegnen wir autoritären und faschistischen Tendenzen, die durch Rassismus, völkische Bewegungen und globale Krisen verstärkt werden? Wie lässt sich die Demokratie verteidigen und weiterentwickeln – oder ist sie selbst Teil des Problems? Und wenn ja - inwiefern?
Im Rahmen einer partizipativen Diskussion und moderiert von Hochschulseelsorger Guido Groß begeben sich zunächst Umweltaktivist und Publizist Jörg Bergstedt und der Politiker Carl-Bernhard von Heusinger in ein Streitgespräch. Anschließend öffnen wir die Runde für das Publikum.
Eintritt frei, Keine Anmeldung erforderlich
Alle Infos unter: https://hfgg.de/events/event/demokratie-und-freiheit-retten
26.11.2025, 18:00 Uhr
Film & Gespräch: SOLDATEN DES LICHTS
Odeon-Apollo-Kino
Löhrstraße 88
56068 Koblenz
Veranstalter*in: ISSO-Institut der Martin-Görlitz-Stiftung, Universität Koblenz, Omas gegen Rechts Koblenz, Odeon-Apollo-Kinocenter
Film & Gespräch: SOLDATEN DES LICHTS
Mehrere Jahre lang begleitet der Dokumentarfilm SOLDATEN DES LICHTS einen Influencer und sein Umfeld in ihrem Alltag, in dem der Ernährungs-Guru Nahrungsergänzungsmittel, Superfood und dubiose Weisheiten verkauft. Was zunächst harmlos esoterisch wirkt, enthüllt zunehmend einen ideologischen Unterbau aus dem extrem rechten Milieu des Reichsbürger-Umfelds. Der stille, konzentrierte Film ist streng beobachtend und arbeitet oft mit starren, langen Einstellungen. Deutlich wird dabei, dass es hinter all dem Verschwörungsgeschwurbel sehr oft um handfeste materielle Interessen und viel Geld geht. (Quelle Filmdienst)
Eine starke Demokratie braucht Engagement und überzeugte Akteur: innen. Für eine überzeugende Gesprächsführung sind stichhaltige Fakten und Informationen notwendig. Um Fake News und Verschwörungstheorien zu entlarven, braucht es Hintergrundinformationen, die glaubwürdig und anschaulich erzählt werden können.
Beim anschließenden Filmgespräch kommen Regisseur Julian Vogel und Moritz Streng, Universität Koblenz, moderiert von Dr. Inka Engel ins Gespräch.



